Ein Rettungsdatenblatt bzw. eine Rettungskarte ist eine schematische Darstellung des Fahrzeuges und somit ein Hilfsmittel für die Rettungskräfte, zur schnelleren Bergung von Menschen aus ihrem Fahrzeug nach einem Verkehrsunfall.
Auf dieser Karte sind rettungsrelevante Bauteile, wie Airbag, Gurtstraffer, Batterie, Kraftstofftank oder Verstärkungen der Karosserie in einer Skizze dargestellt. Die Einsatzkräfte sehen so auf einen Blick, wie sie verunfallte Fahrzeuginsassen am schnellsten und sichersten Retten können.
Wofür ist sie gut?
Moderne Technik bietet mehr Sicherheit, erschwert aber teilweise die rasche Befreiung der Insassen.
Wo an der Karosserie Spreizer und Schere anzusetzen sind, welche Vorsichtsmaßnahmen nötig sind, um Airbags nicht nachträglich auszulösen, ist den Einsatzkräften nicht immer bekannt. Für schnellere Rettung sorgt nun die vom ADAC eingeführte und als Standard geforderte Rettungskarte.
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1DruckenDrucken Sie die Rettungskarte Ihres Fahrzeuges in Farbe aus.
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2BefestigungBefestigen Sie die Rettungskarte hinter der Fahrer-Sonnenblende. Falten Sie sie vorher mit der bedruckten Seite nach innen, um ein Ausbleichen zu verhindern.
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3AufklebenAufkleber „Rettungskarte im Fahrzeug“ am linken oberen oder unteren Rand der Windschutzscheibe anbringen. Den Aufkleber gibt es in jeder ADAC-Geschäftsstelle.
FAQ
Fakt ist: Der ADAC fordert die Rettungskarte für alle Modelle mit Airbag-Ausstattung – die Rettungskräfte müssen insbesondere die Lage der Airbag-Generatoren kennen. Dem sind noch nicht alle Fahrzeughersteller gefolgt – teilweise wird aber an der Erstellung von Rettungskarten für ältere Modelle gearbeitet. Sprechen Sie diesbezüglich Ihren Fahrzeughersteller an.
Damit die Anzahl der Datenblatt-Varianten nicht zu groß wird, wird meist die höchstmögliche Airbag-Ausstattung bei dem jeweiligen Modell angegeben. Das ist aber für die Retter kein Problem, denn sie wissen dadurch trotzdem sehr schnell, wo ein Spezialgerät z.B. für eine Abnahme des Daches angesetzt werden kann.
Der ADAC geht davon aus, dass in mehr als 90% der Fälle die Sonnenblende auf der Fahrerseite ein geeigneter Ort ist. An der Sonnenblende werden heute schon Unfallberichte oder andere Dokumente unter einer Lasche eingefügt. Ist keine Lasche vorhanden, kann die Rettungskarte mit einem gewöhnlichen Klettband befestigt werden. Der schnelle Griff der Retter nach dem Datenblatt erspart später kostbare Minuten, die bei schweren Verletzungen die Überlebenschancen der Insassen erhöhen.
Der ADAC hat die Fahrer-Sonnenblende als einheitlichen Ort für die Rettungskarte national und auch international dokumentiert. Es kann deshalb zu Irritationen bei den Rettern kommen, wenn die Rettungskarten an verschiedenen Plätzen im Auto deponiert werden. Deshalb die Rettungskarte immer nur hinter der Fahrer-Sonnenblende anbringen.
Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn z.B. auch eine automatische Unfallmeldung durch “eCall” möglich ist, wird eine elektronische Datenübermittlung der Rettungskarte an die Rettungskräfte erfolgen.
Ab dem 01.04.2018 ist der “ECall” Europaweit aktiviert.
Über europäische Partner-Automobilclubs werden die Rettungskräfte über die Informationen und die Platzierung der Rettungskarte im Auto informiert. Die einheitlichen Symbole gewährleisten, dass die Rettungszeiten auch bei einem Unfall im Ausland reduziert werden können.
Der ADAC hatte mit einem Fahrzeug nacheinander 30 Crashtestversuche mit an der Sonnenblende angebrachter Rettungskarte durchgeführt. Die Karte befand sich auch nach dem letzten Versuch an der vorgesehenen Stelle.
Rettungsrelevante technische Änderungen, die eine Aktualisierung der Rettungskarte erforderlich machen, beschränken sich im Wesentlichen auf die Nachrüstung z.B. einer Flüssiggasanlage. Eine Aktualisierung kann durch den Umrüstbetrieb, der den Einbau bestätigen muss, sichergestellt werden.